8.2.57

Schlösser und Katen (Kurt Maetzig, 1957)

Auch Affirmation kann Kunst hervorbringen: Thälmann-Regisseur Kurt Maetzig und Stalin-Hymniker Kuba erzählen mit geballten Fäusten und epischem Atem den großen sozialistisch-realistischen Heimatroman der 1950er Jahre. Vom Kriegsende 45 über Bodenreform und beginnende (Zwangs-)Kollek­tivierung bis zum Juniaufstand 53 schildert »Schlösser und Katen« (durch die ideologische Brille aber ohne Brett vorm Kopf) die Geschichte eines mecklenburgischen Dorfes und die verschlungenen Schicksale seiner Bewohner. Der Kampf zwischen dem dunklen Gestern und dem lichten Morgen führt durch ein intrigantes Heute, in dem es von buckligen Knechten, verschlagenen Gutsinspektoren, unehelichen Töchtern und argwöhnischen Bauern nur so wimmelt. Daß am Ende das Alte dem Neuen weichen muß, damit alles gut und rot werde, versteht sich von selbst. Trotz alledem: erzählerisch sehr taugliche, handwerklich überzeugende Defa-Ware.

R Kurt Maetzig B Kuba (= Kurt Barthel), Kurt Maetzig K Otto Merz M Wilhelm Neef A Alfred Hirschmeier S Ruth Moegelin P Hans Mahlich D Raimund Schelcher, Erika Dunkelmann, Karla Runkehl, Erwin Geschonneck, Harry Hindemith | DDR | 204 min | 1:1,37 | sw | 8. Februar 1957

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