»That’s where you are, Quiller. In the gap.« Surreal angehauchte
Spionagecharade in den Ruinen und Neubauten von (West-)Berlin: Quiller
(ein Mann allein: George Segal) auf der Spur einer konspirativen
Neonazi-Organisation unter der semmelblonden (Reichs-)Führung eines
gewissen ›Oktober‹ (Max von Sydow). Vom modernen Glasturm des
Europa-Centers bis zur verranzten Kreuzberger Absteige, von den
ausgebombten Gründerzeitvillen im Tiergartenviertel bis zu den
Betonbändern der Stadtautobahn nutzt Drehbuchautor Harold Pinter die Halbstadt als
Bühne eines absurden Theaters der Undurchschaubarkeit, des Mißtrauens,
der Verstellung. Michael Andersons unverspielte Inszenierung der sehr
freien Bearbeitung des betont knallharten Agentenromans von Adam Hall
wird insbesondere der spröden Ironie der hintergründigen Pinterschen
Dialoge gerecht. Mit von der geheimnisvollen Partie: Alec Guinness,
erzbritisch und mit einer Vorliebe für Leberwurst, sowie Senta Berger,
jung und schön und weniger unschuldig, als man denken möchte. Dazu ein
melancholisch aufrauschender Soundtrack von John Barry: »I am
wednesday’s child, born to be alone.«
R Michael Anderson B Harold Pinter V Adam Hall (= Elleston Trevor) K Erwin Hiller M John Barry A Maurice Carter S Frederick Wilson P Ivan Foxwell D George Segal, Senta Berger, Alec Guinness, Max von Sydow, George Sanders | UK & USA | 104 min | 1:2,35 | f | 10. November 1966
R Michael Anderson B Harold Pinter V Adam Hall (= Elleston Trevor) K Erwin Hiller M John Barry A Maurice Carter S Frederick Wilson P Ivan Foxwell D George Segal, Senta Berger, Alec Guinness, Max von Sydow, George Sanders | UK & USA | 104 min | 1:2,35 | f | 10. November 1966
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