Blutspur
Nach dem Mord an ihrem Vater sieht sich die Erbin eines Schweizer Pharmakonzerns tödlichen Nachstellungen aus der geldgeilen Verwandtschaft ausgesetzt; alle sind verdächtig, denn jeder hat triftigen Grund, das traditionsreiche Familienunternehmen an der Börse in Cash zu verwandeln … Die Panik in den Augen von Audrey Hepburn ist vermutlich nicht der Höllenangst der von ihr gespielten Elizabeth Roffe geschuldet sondern dem blanken Entsetzen über das hirnverbrannte Unterfangen, auf das sie sich eingelassen hat, als sie die (Haupt-)Rolle in diesem Film annahm. »Bloodline«, eine konfuse amerikanisch-bundesdeutsche Coproduktion mit apathischem All-Star-Cast, geht bei aller handwerklichen Stümperhaftigkeit und erzählerischen Idiotie leider nicht als guilty pleasure durch: Auch wenn Gert Fröbe als Kommissar neckische Zwiesprache mit einem Ermittlungscomputer hält oder, in einer völlig unerklärlichen Parallelhandlung, ein Frauenkiller seine Taten snuff-cinéastisch auswertet, versandet in diesem Fall das heimliche Vergnügen, das manch andere filmische Entartung mit sich bringt, in hochgestochener Langeweile und in der Erschütterung, Profis wie Terence Young, Ennio Morricone, Freddie Young und Schauspiellegenden wie Romy Schneider, James Mason, Maurice Ronet so tief sinken zu sehen.
R Terence Young B Laird Koenig V Sidney Sheldon K Freddie Young M Ennio Morricone A Ted Haworth S Bud Molin P Sidney Beckermann, David V. Picker D Audrey Hepburn, Ben Gazarra, James Mason, Omar Sharif, Gert Fröbe | USA & BRD | 116 min | 1:1,66 | f | 29. Juni 1979
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29.6.79
9.12.65
Thunderball (Terence Young, 1965)
James Bond 007 – Feuerball
»His fight goes on and on and on.« James Bond (zu routiniert: Sean Connery) auf der Suche nach zwei in erpresserischer Absicht entführten NATO-Atomsprengköpfen. Die Spur führt ziemlich umweglos auf die Bahamas, wo der Doppelnull-Agent in schier endlose Unterwasserermittlungen verwickelt wird. Das Hirn des Bombnappings, SPECTREs ›Number Two‹ (Adolfo Celi), hat, trotz Augenklappe, Haifischbecken und Millionärsyacht, leider nur die Strahlkraft eines Hilfsteufels – wodurch der badeferienhaft-submarine Erzählrhythmus nicht eben an Dramatik gewinnt. So sorgen lediglich die Heimtücke von henchwoman Fiona Volpe (Luciana Paluzzi) sowie Ken Adams märchenhafte Konferenzraum-Architekturen (ultramodern-simplizistisch bei den Bösen, neobarock-monumental bei den Guten) für sporadische Aha-Effekte.
R Terence Young B Richard Maibaum, John Hopkins, Jack Whittingham V Ian Fleming, Kevin McClory, Jack Whittingham K Ted Moore M John Barry A Ken Adam S Peter Hunt P Kevin McClory, Albert R. Broccoli, Harry Saltzman D Sean Connery, Claudine Auger, Adolfo Celi, Luciana Paluzzi, Rik Van Nutter | UK | 130 min | 1:2,35 | f | 9. Dezember 1965
»His fight goes on and on and on.« James Bond (zu routiniert: Sean Connery) auf der Suche nach zwei in erpresserischer Absicht entführten NATO-Atomsprengköpfen. Die Spur führt ziemlich umweglos auf die Bahamas, wo der Doppelnull-Agent in schier endlose Unterwasserermittlungen verwickelt wird. Das Hirn des Bombnappings, SPECTREs ›Number Two‹ (Adolfo Celi), hat, trotz Augenklappe, Haifischbecken und Millionärsyacht, leider nur die Strahlkraft eines Hilfsteufels – wodurch der badeferienhaft-submarine Erzählrhythmus nicht eben an Dramatik gewinnt. So sorgen lediglich die Heimtücke von henchwoman Fiona Volpe (Luciana Paluzzi) sowie Ken Adams märchenhafte Konferenzraum-Architekturen (ultramodern-simplizistisch bei den Bösen, neobarock-monumental bei den Guten) für sporadische Aha-Effekte.
R Terence Young B Richard Maibaum, John Hopkins, Jack Whittingham V Ian Fleming, Kevin McClory, Jack Whittingham K Ted Moore M John Barry A Ken Adam S Peter Hunt P Kevin McClory, Albert R. Broccoli, Harry Saltzman D Sean Connery, Claudine Auger, Adolfo Celi, Luciana Paluzzi, Rik Van Nutter | UK | 130 min | 1:2,35 | f | 9. Dezember 1965
Labels:
Action,
Atom,
Celi,
Erpressung,
James Bond,
Karibik,
Maibaum,
Meer,
Spionage,
Terence Young,
Thriller
10.10.63
From Russia with Love (Terence Young, 1963)
James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau
»I've seen places, faces and smiled for a moment / But oh, you haunted me so.« SPECTRE spielt Briten und Russen gegeneinander aus, um in den Besitz einer Verschlüsselungsmaschine aus der Istanbuler Sowjet-Botschaft zu gelangen – und um James Bond in die Pfanne zu hauen… Ein klarer, kühler, trockener »007«, frei von Superstar-Allüren und Welteroberungsphantastereien: Bond (Sean Connery – the one and only) trinkt keinen einzigen Martini, konzentriert sich stattdessen (so wie der Rest der Crew) ganz auf die effiziente Erledigung seines Jobs. Abgesehen von einem überflüssigen ethnographischen Intermezzo im Zigeunerlager (inklusive Bauchtanz und Damen-Catchen), stimmt so ziemlich alles: die villainess (Lotte Lenya als stalinistische Kampflesbe Rosa Klebb: »Training is useful, but there is no substitute for experience.«), der henchman (Robert Shaw als (fast) perfekter, blondierter Schlagetot Donald Grant: »My orders are to kill you. How I do it is my business. It'll be slow and painful.«), der sidekick (Pedro Armendáriz als väterlicher Kontaktmann Kerim Bey: »All of my key employees are my sons. Blood is the best security in this business.«), das girl (Daniela Bianchi als ergebene Russin Tatiana Romanova: »Oh James, will you make love to me all the time in England?«). Auch wenn »From Russia with Love« (in Form von explosiven Koffern, Hubschrauberattacken sowie Bootsrennen) einen Ausblick auf die things to come der unsterblichen Reihe gibt, dominiert mit Touren durch jahrhundertealte Geheimgänge und Prügelei im Orientexpreß ein sympathisch-anschaulicher Naturalismus das Geschehen.
R Terence Young B Richard Maibaum, Johanna Herwood V Ian Fleming K Ted Moore M John Barry A Syd Cain S Peter Hunt P Albert R. Broccoli, Harry Saltzman D Sean Connery, Daniela Bianchi, Pedro Armendáriz, Lotte Lenya, Robert Shaw | UK | 115 min | 1:1,85 | f | 10. Oktober 1963
»I've seen places, faces and smiled for a moment / But oh, you haunted me so.« SPECTRE spielt Briten und Russen gegeneinander aus, um in den Besitz einer Verschlüsselungsmaschine aus der Istanbuler Sowjet-Botschaft zu gelangen – und um James Bond in die Pfanne zu hauen… Ein klarer, kühler, trockener »007«, frei von Superstar-Allüren und Welteroberungsphantastereien: Bond (Sean Connery – the one and only) trinkt keinen einzigen Martini, konzentriert sich stattdessen (so wie der Rest der Crew) ganz auf die effiziente Erledigung seines Jobs. Abgesehen von einem überflüssigen ethnographischen Intermezzo im Zigeunerlager (inklusive Bauchtanz und Damen-Catchen), stimmt so ziemlich alles: die villainess (Lotte Lenya als stalinistische Kampflesbe Rosa Klebb: »Training is useful, but there is no substitute for experience.«), der henchman (Robert Shaw als (fast) perfekter, blondierter Schlagetot Donald Grant: »My orders are to kill you. How I do it is my business. It'll be slow and painful.«), der sidekick (Pedro Armendáriz als väterlicher Kontaktmann Kerim Bey: »All of my key employees are my sons. Blood is the best security in this business.«), das girl (Daniela Bianchi als ergebene Russin Tatiana Romanova: »Oh James, will you make love to me all the time in England?«). Auch wenn »From Russia with Love« (in Form von explosiven Koffern, Hubschrauberattacken sowie Bootsrennen) einen Ausblick auf die things to come der unsterblichen Reihe gibt, dominiert mit Touren durch jahrhundertealte Geheimgänge und Prügelei im Orientexpreß ein sympathisch-anschaulicher Naturalismus das Geschehen.
R Terence Young B Richard Maibaum, Johanna Herwood V Ian Fleming K Ted Moore M John Barry A Syd Cain S Peter Hunt P Albert R. Broccoli, Harry Saltzman D Sean Connery, Daniela Bianchi, Pedro Armendáriz, Lotte Lenya, Robert Shaw | UK | 115 min | 1:1,85 | f | 10. Oktober 1963
5.10.62
Dr. No (Terence Young, 1962)
James Bond 007 jagt Dr. No
Mit schmalem Budget liefert »Dr. No« die Blaupause für das jahrzehntelang gültige, ebenso einfache wie effektive Konstruktionsprinzip ›Bond‹: Der Protagonist, attraktive Verkörperung des Guten, ausgestattet mit allen inneren und äußeren Freiheiten, insbesondere jener, töten zu dürfen, wann immer es ihm beliebt, tritt an gegen das fleischgewordene Böse, will sagen: gegen die Negation der Freiheit – und triumphiert: Der ›Eros des Westens‹ (des Individualismus, der Liberalität, des Versprechens auf Glück) siegt über den ›Geist, der stets verneint‹. Orte des Geschehens sind ein holzgetäfeltes Amtszimmer in London (als Ausgangspunkt der gefährlichen Exkursion und allzeit sicherer Hafen) sowie diverse fotogene Weltgegenden und alarmierend extravagante Interieurs; Frauen (= girls) zeigen sich (freizügig) von ihrer appetitlichen und willigen Seite; die Erzählung verarbeitet allerkleinste Fetzen von Realität zu einem überlebensgroßen Sex&Crime-Märchen für Erwachsene. In »Dr. No« (man beachte den schlicht-genialen Rollennamen des Widersachers (und Versuchers), der von Joseph Wiseman mit mabusehafter Dämonie interpretiert wird) spielt Terence Young alle Motive mit leichter Hand durch, läßt jedoch die Entwicklung von Spannung zugunsten einer gewissen, von Ursula Andress inkarnierten, karibischen Lässigkeit in den Hintergrund treten: »Underneath the mango tree / Me honey and me can watch for the moon. / Underneath the mango tree / Me honey and me make boolooloop soon.«
R Terence Young B Richard Maibaum, Johanna Herwood, Berkely Mather V Ian Fleming K Ted Moore M Monty Norman A Ken Adam S Peter Hunt P Albert R. Broccoli, Harry Saltzman D Sean Connery, Ursula Andress, Joseph Wiseman, Anthony Dawson, Bernard Lee | UK | 110 min | 1:1,85 | f | 5. Oktober 1962
Mit schmalem Budget liefert »Dr. No« die Blaupause für das jahrzehntelang gültige, ebenso einfache wie effektive Konstruktionsprinzip ›Bond‹: Der Protagonist, attraktive Verkörperung des Guten, ausgestattet mit allen inneren und äußeren Freiheiten, insbesondere jener, töten zu dürfen, wann immer es ihm beliebt, tritt an gegen das fleischgewordene Böse, will sagen: gegen die Negation der Freiheit – und triumphiert: Der ›Eros des Westens‹ (des Individualismus, der Liberalität, des Versprechens auf Glück) siegt über den ›Geist, der stets verneint‹. Orte des Geschehens sind ein holzgetäfeltes Amtszimmer in London (als Ausgangspunkt der gefährlichen Exkursion und allzeit sicherer Hafen) sowie diverse fotogene Weltgegenden und alarmierend extravagante Interieurs; Frauen (= girls) zeigen sich (freizügig) von ihrer appetitlichen und willigen Seite; die Erzählung verarbeitet allerkleinste Fetzen von Realität zu einem überlebensgroßen Sex&Crime-Märchen für Erwachsene. In »Dr. No« (man beachte den schlicht-genialen Rollennamen des Widersachers (und Versuchers), der von Joseph Wiseman mit mabusehafter Dämonie interpretiert wird) spielt Terence Young alle Motive mit leichter Hand durch, läßt jedoch die Entwicklung von Spannung zugunsten einer gewissen, von Ursula Andress inkarnierten, karibischen Lässigkeit in den Hintergrund treten: »Underneath the mango tree / Me honey and me can watch for the moon. / Underneath the mango tree / Me honey and me make boolooloop soon.«
R Terence Young B Richard Maibaum, Johanna Herwood, Berkely Mather V Ian Fleming K Ted Moore M Monty Norman A Ken Adam S Peter Hunt P Albert R. Broccoli, Harry Saltzman D Sean Connery, Ursula Andress, Joseph Wiseman, Anthony Dawson, Bernard Lee | UK | 110 min | 1:1,85 | f | 5. Oktober 1962
Labels:
Action,
Andress,
Connery,
James Bond,
Karibik,
Maibaum,
Spionage,
Terence Young,
Thriller
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