1.2.51

Pandora and the Flying Dutchman (Albert Lewin, 1951)

Pandora und der Fliegende Holländer

»The measure of love is what one is willing to give up for it.« Barock-phantastischer amour fou zwischen zwei Mythen im spanischen Fischerdorf Esperanza (!) zu Anfang der 1930er Jahre: Pandora Reynolds (überirdisch: Ava Gardner), atemberaubend schön, unfähig zu lieben, umschwärmte Nachtclubsängerin und Inkarnation der femme fatale, die den ihr verfallenden Männern mit zerstörerischer Freude Unglück und Verderben bringt, trifft auf Hendrick van der Zee, den legendären Fliegenden Holländer (metaphysisch: James Mason), der, nachdem er einst im Affekt seine vermeintlich untreue Gattin tötete, solange auf einem Geisterschiff über die Weltmeere kreuzen muß, bis er einer Frau begegnet, die bereit ist, ihr Leben für seine Erlösung zu geben … Writer-producer-director Albert Lewin segelt mit seinem überlebensgroßen Technicolor-Melodram allzeit hart am Wind des Kitsches und rauscht immer wieder voll unbändiger Lust mitten hinein in die schäumenden Brandungswellen des emotional-visuellen Exzesses. Jack Cardiff (der als Kameramann zuvor einige opulente Farborgien für Powell und Pressburger realisierte) taucht »Pandora and the Flying Dutchman« bevorzugt in das romantische Tiefblau amerikanischer Nächte und kreiert surreal-außerzeitliche Bildkompositionen, die an die imaginativen Visionen von Salvador Dalí oder Max Ernst erinnern. Ein schwüler Kinotraum von bedingungsloser Liebe und rettendem Tod. PS: »To understand one human soul is like trying to empty the sea with a cup.«

R Albert Lewin B Albert Lewin K Jack Cardiff M Alan Rawsthorne A John Bryan S Ralph Kemplen P Albert Lewin, Joe Kaufmann D Ava Gardner, James Mason, Nigel Patrick, Sheila Sim, Harold Warrender | UK | 122 min | 1:1,37 | f | 1. Februar 1951

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