»Ich küsse Ihre Hand, Madame / und träum’, es wär’ Ihr Hund.« Äh … nein, genau umgekehrt. Oder doch nicht? Billy Wilders technicolorierte Promenadenmischung aus Musical, Romcom und Tierfilm beschreibt einen schmalzig-bizarren clash of civilizations im Wien der ausgehenden Kaiserzeit: Der amerikanische Grammophon-Vertreter Virgil Smith (Bing Crosby) verliebt sich in die österreichische Gräfin Johanna von Stolz(!)enburg-Stolz(!!)enburg (Joan Fontaine), die natürlich (zunächst) nichts, aber auch gar nichts von dem dahergelaufenen Handelsreisenden zu wissen wünscht. Erst die nichtebenbürtige Zuneigung ihrer Köter – ›Buttons‹ (proletarischer US-Mischling) und ›Helena‹ (aristokratische Großpudeldame) – verkündet das baldige Fallen der Klassenschranken. Es scheint, als würde Wilder im Jahre 1948 alle Platitüden der kommenden Heimat- und Sissi-Filme hellseherisch verspotten: Mit »The Emperor Waltz« empfiehlt er sich als Trivial-Lubitsch und liefert Kitsch as Kitsch can durch die parodistische Hintertür. PS: Grandioser Auftritt von Sig Ruman als Hofveterinär Dr. Zwieback (Studienkollege von Sigmund Freud), der seinen kläffenden Patienten die Geheimnisse ihrer tierischen Seelen entlockt.
R Billy Wilder B Billy Wilder, Charles Brackett K George Barnes M Victor Young A Hans Dreier, Franz Bachelin S Doane Harrison P Charles Brackett D Bing Crosby, Joan Fontaine, Roland Culver, Lucille Watson, Sig Ruman | USA | 106 min | 1:1,37 | f | 3. April 1948