3.12.66

Made in U.S.A (Jean-Luc Godard, 1966)

Made in USA

Die Beschreibung des Films als »rätselhaft« würde insinuieren, es gäbe ein Rätsel zu lösen. Zwar wird beschattet und ermittelt, sich verschworen und betrogen, zwar hantiert Anna Karina (im rot-orange-karierten oder im blau-lila gestreiften Outfit, manchmal auch – wie es sich für einen Neo-noir-Abenteuer gehört – im Trenchcoat) mit diversen Schußwaffen, zwar fallen einige Leichen an und fließt reichlich (Kunst-)Blut, doch in welchem kriminalistischen Zusammenhang das alles stehen mag, bleibt so offen wie ein Loch im Kopf. Gewidmet zwei Exilkönigen des Kinos – Nick (Ray) und Samuel (Fuller) –, stark beeinflußt von Pop-Art, Comics und Kinoplakatmalerei, gehört »Made in U.S.A« bei radikaler erzählerischer Verweigerungshaltung zu Godards visuell einprägsamsten Werken. (Die Kamera (Eastmancolor und Techniscope) führt, wie fast immer beim frühen JLG, der geniale Raoul Coutard.) Wer es vermeiden kann, die Sinnfrage zu stellen, den Film stattdessen nimmt wie eine Bildstrecke aus einem alten Pulp-Magazin, wird (s)ein knallbuntes Wunder erleben.

R Jean-Luc Godard B Jean-Luc Godard V Richard Stark K Raoul Coutard S Agnès Guillemot, Françoise Collin P Georges de Beauregard D Anna Karina, László Szabó, Jean-Pierre Léaud, Marianne Faithful, Yves Afonso | F | 90 min | 1:2,35 | f | 3. Dezember 1966

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