8.9.50

Familie Benthin (Slatan Dudow & Kurt Maetzig, 1950)

Zwei Familien zwischen Ost und West: Die Benthins – reiche Industrielle – und die Naumanns – einfache Leute – schlagen sich so hinterlistig bzw. so ehrlich, wie sie können, durch die bewegten Nachkriegsjahre. Eine ganze Kompanie von DDR-Staatsfilmern und -dichtern – Slatan Dudow und Kurt Maetzig, Johannes R. Becher (»Auferstanden aus Ruinen«) und Kuba (»Kantate auf Stalin«) – malt die harten Zeiten in holzschnittartigen Kontrasten: Im Osten wird aufgebaut – hier strahlt über temporären Problemen die Sonne der Zukunft, die schließlich auch den Verstockten heimleuchtet; im Westen wird demontiert – dort wartet auf die Gierig-Hoffnungsvollen nur die Schlafstelle im Massenquartier und am Ende der Tod in der Fremdenlegion; kurz: hüben die Schaffer und das Glück, drüben die Raffer und das Leid. Es ist viel betriebsblindes Wunschdenken in diesem Film, viel ideologischer Selbstbetrug, viel propagandistische Leier, aber auch so etwas wie ehrliche Verblendung, aufrichtiger Wahn, stolzer Trotz.

R Slatan Dudow, Kurt Maetzig B Johannes R. Becher, Kuba (= Kurt Barthel), Ehm Welk, Slatan Dudow K Robert Baberske, Karl Plintzner, Walter Roskopf M Ernst Roters, Werner Neumann A Erich Zander S Ilse Voigt P Adolf Fischer D Maly Delschaft, Charlotte Ander, Hans-Georg Rudolph, Werner Pledath, Ottokar Runze | DDR | 98 min | 1: 1,37 | sw | 8. September 1950

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen