19.9.57

Nachts, wenn der Teufel kam (Robert Siodmak, 1957)

Ein politischer film noir aus Deutschland um Fragen von Gerechtigkeit in rechtloser Zeit: Robert Siodmak erzählt die (während des Zweiten Weltkriegs spielende) Geschichte des grenzdebilen Massenmörders Bruno Lüdke (triebhaft-intensiv: Mario Adorf), dem nach zehn Jahren ungestraften Tötens von einem engagierten Ermittler (aufrecht-steif: Claus Holm) das Hand(!)werk gelegt wird. Ein ambitionierter SS-Führer (aasig-schwarz: Hannes Messemer) will den Fall als Rechtfertigung für ein Gesetz zur Vernichtung geistig Behinderter nutzen, wird aber von ganz oben zurückgepfiffen. Ein Unschuldiger (präpotent-schwitzig: Werner Peters) springt über die Klinge … »Nachts, wenn der Teufel kam« zeigt nicht nur, wie unter der Herrschaft des Verbrechens die Willkür zum Führungsprinzip wird, sondern reflektiert auch (sehr zurückhaltend) die Möglichkeiten des Einzelnen in einer totalitaristischen Welt.

R Robert Siodmak B Werner Jörg Lüddecke V Will Berthold K Georg Krause M Siegfried Franz A Rolf Zehetbauer, Gottfried Will S Walter Boos P Walter Traut, Robert Siodmak, Ilse Kubaschewski D Claus Holm, Mario Adorf, Hannes Messemer, Annemarie Düringer, Werner Peters | BRD | 104 min | 1:1,37 | sw | 19. September 1957

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