2.7.49

The Fountainhead (King Vidor, 1949)

Ein Mann wie Sprengstoff

Ayn Rand – Ikone der Ultraliberalen und Anarcho-Kapitalisten –, die nach ihrem gleichnamigen Bestseller das Drehbuch zu diesem wuchtigen Film schrieb, stellte in ihrem Denken den Einzelnen ohne Wenn und Aber über die Gemeinschaft, die individuelle Schöpferkraft über den Kompromiß; Altruismus und solidarisches Verhalten bedeuten für sie nichts anderes als kollektivistische Versklavung. In »The Fountainhead«, einer (ziemlich unterhaltsamen) Mischung aus Schnulze und Ideendrama, exemplifiziert Regisseur King Vidor Rands Thesen anhand der Figur des genialen Architekten Howard Roark (nußknackerhaft gespielt von Gary Cooper), dessen bedingungslos moderne Ideen von einer neidischen, parasitenhaften und gleichmacherischen Öffentlichkeit aufs Heftigste bekämpft werden. Es gibt wohl keinen anderen Hollywood-Film, der so wutschnaubend über den stumpfsinnigen Pöbel (und damit über das eigene Publikum) herfällt wie dieser. »The Fountainhead« ist blanker Agitprop für Ichbezogenheit und Eigennutz, Werte, die ja nie wirklich aus der Mode kommen.

R King Vidor B Ayn Rand V Ayn Rand K Robert Burks M Max Steiner A Edward Carrere S David Weisbart P Henry Blanke D Gary Cooper, Patricia Neal, Raymond Massey, Kent Smith, Robert Douglas | USA | 114 min | 1:1,37 | sw | 2. Juli 1949

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen