Remigrant Robert Siodmak verwandelt Gerhart Hauptmanns naturalistische Tragikomödie nicht ungeschickt in ein bühnenhaft-düsteres Nachkriegsmelodrama um Kinderwunsch, Käuflichkeit und kalte Herzen, das von einem hervorragenden Ensemble souverän über die eine oder andere inhaltliche Unwahrscheinlichkeit hinweggetragen wird: Heidemarie Hatheyer als berechnende Wäschereibesitzerin, Gustav Knuth als kumpelhafter Fuhrunternehmer, Curd Jürgens als verlotterter Tunichtgut, Maria Schell als herumgeschubstes Flüchtlingsmädchen. Die poetisch-realistische Kamera (Göran Strindberg) sowie das Hauptmotiv des Films, eine mit abgelegten Möbeln vollgestopfte Speditionshalle, veranschaulichen recht stimmig die gefühlsmäßige Unbehaustheit der Ära – und ihre traurige Sehnsucht nach Beständigkeit und Nestwärme.
R Robert Siodmak B Jochen Huth V Gerhart Hauptmann K Göran Strindberg M Werner Eisbrenner A Rolf Zehetbauer, Hans-Jürgen Kiebach S Ira Oberberg, Klaus M. Eckstein P Artur Brauner D Maria Schell, Curd Jürgens, Heidemarie Hatheyer, Gustav Knuth, Ilse Steppat | BRD | 97 min | 1:1,37 | sw | 28. Juni 1955
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