23.6.60

Bells Are Ringing (Vincente Minnelli, 1960)

Anruf genügt – komme ins Haus

Ein doppelter, eigentlich ein dreifacher Abschied: der letzte Film von Judy Holliday, die letzte Schöpfung des MGM-Musical-Gottvaters Arthur Freed und zugleich dessen zwölfte – und letzte – Zusammenarbeit mit Vincente Minnelli. »Bells Are Ringing« erzählt von Ella Peterson alias Melisande Scott (herzerwärmend-nervtötend: Judy Holliday), die sich als engagierte Mitarbeiterin des New Yorker Telefon-Auftragsdienstes ›Susanswerphone‹ in die Leben einiger problematischer Klienten (darunter Dean Martin als schreibgehemmter Broadway-Autor) nicht nur einmischt, sondern diese regelrecht umkrempelt und voller Elan zum Positiven wendet – »Pretty shabby trick, saving a man’s life!« Artifiziell wie eh und je, aber nicht ganz so stilsicher wie sonst, plaziert Minnelli seinen film enchanté auf halbem Wege zwischen »down to earth« und »bigger than life«; das Ergebnis kann (trotz klassischer Songs und cleverer Dialoge von Comden & Green) kaum darüber hinwegtäuschen, daß die Hochblüte des Genres nur mehr eine schöne Erinnerung ist.

R Vincente Minnelli B Betty Comden, Adolph Green K Milton Krasner M Jule Styne A Preston Ames, George W. Davis S Adrienne Fazan P Arthur Freed D Judy Holliday, Dean Martin, Fred Clark, Eddie Foy Jr., Jean Stapleton | USA | 126 min | 1:2,35 | f | 23. Juni 1960

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