Asche und Diamant
Frieden als Fortsetzung des Krieges mit anderen (?) Mitteln … Polen, 8. Mai 1945. Die Deutschen haben kapituliert, der Kampf geht weiter: Maciek, Soldat der widerständigen nationalen ›Heimatarmee‹, erhält den Auftrag, einen kommunistischen Funktionär zu liquidieren. Andrzej Wajda erzählt die (reichlich schäbige) Geschichte im Stil eines expressiven film noir (Kamera: Jerzy Wójcik), angereichert mit vollfetten Symbolismen: kopfüberhängende Christusfiguren, wehende weiße Wäsche, herrenlos umherirrende Pferde, ein großer Schicksalsdialog auf dem Abort, eine besoffene Polonaise (!) im Morgengrauen, ein wimmernder Tod auf der Müllkippe. In dem Maße wie »Popiół i diament« (statt beflissen-wirklichkeitsheischende Rekonstruktion zu betreiben) das Geschehen als kristallklaren Alptraum entwickelt, weitet sich die historische Fußnote zum großen geschichtlichen Gleichnis – und Zbigniew Cybulski reiht sich mit seiner Darstellung des aus Sein und Zeit gefallenen, sonnenbebrillten Untergrundkämpfers Maciek Chełmicki (neben James Deans Jim Stark und Jean-Paul Belmondos Michel Poiccard) in die Reihe der unsterblichen, immerjungen Helden des (tragischen) filmischen Rebellentums.
R Andrzej Wajda B Jerzy Andrzejewski V Jerzy Andrzejewski K Jerzy Wójcik M Filip Novak A Roman Mann S Halina Nawrocka P Stanisław Adler D Zbigniew Cybulski, Ewa Krzyżewska, Wacław Zastrzeżyński, Adam Pawlikowski, Bogumił Kobiela | PL | 103 min | 1:1,66 | sw | 3. Oktober 1958
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