10.2.72

Der Mann, der nach der Oma kam (Roland Oehme, 1972)

Die Piesolds – er (Rolf Herricht): Fernsehkomiker; sie (Marita Böhme): Schauspielerin – sind in ernsten Schwierigkeiten: Omi, die bislang den Künstlerhaushalt ihrer Kinder schmiß, heiratet erneut und kann sich fortan weder um Putzen/Waschen/Kochen/Bügeln noch um das Wohl der drei Enkel kümmern. Ersatz muß her und wird per Annonce gefunden: Erwin Graffunda, ein anstelliger (und ziemlich gutaussehender) junger Mann (Wilfried Glatzeder), tritt als Mädchen für alles in den Dienst der ansprüchlichen Bohemiens … Unter dem fadenscheinigen Vorwand, Geschlechterrollenmuster in der entwickelten sozialistischen Gesellschaft ironisch-kritisch zu überprüfen, läßt Roland Oehme eine launige (und recht dialogwitzige) Familenklamotte abrollen, in der Mixer explodieren und Waschmaschinen überschäumen, in der ungehemmt gestolpert und mißverstanden, mit den Augen gerollt und mit den Händen gefuchtelt wird, wobei einige spöttische Seitenblicke auf kleinbürgerliche Verhaltsformen wie Klatschsucht und Eigennutz geworfen werden. Manfred Krug singt (im Off) die aufklärerisch-lehrhaften Begleitschlager zur soziologischen Recherche: »Denn Männer sind tüchtig, / es fragt sich nur, wo.«

R Roland Oehme B Mauriycy Janowski, Lothar Kusche V Renate Holland-Moritz K Wolfgang Braumann M Gert Natschinski A Hans Poppe S Hildegard Conrad P Siegfried Kabitzke D Wilfried Glatzeder, Rolf Herricht, Marita Böhme, Ilse Voigt, Herbert Köfer | DDR | 93 min | 1:1,66 | f | 10. Februar 1972

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