Die Volksgemeinschaft als Erziehungsgemeinschaft: Der präpotente Schnösel Theo (Dietmar Schönherr) brät sich eine Extrawurst zuviel – er wird von seinem Vater, dem Direktor eines Flugzeugwerks, vom Gymnasium genommen und als Lehrling in die Fabrik beordert; die anderen Stifte (darunter Gunnar Möller und Hardy Krüger), der gutgesinnte Ausbildungsleiter (Strahlemann Willy Fritsch) und das herzliche Betriebsfaktotum Vater (!) Stahl (!) (Albert Florath) treiben dem arroganten Überflieger die elitären Flausen aus und erschließen ihm das bereichernde (Er-)Leben in der Gruppe … Herbert Reinecker (Buch: effektiv) und Alfred Weidenmann (Regie: betont schwungvoll), einer wie der andere als Kulturfunktionäre der Hitler-Jugend zu höheren Weihen gelangt, entwerten geschickt die überkommenen familiären und schulischen Autoritäten, installieren stattdessen propagandistisch raffiniert eine (vorgeblich) auf Vertrauen und Glauben basierende Herrschaft der Ideologie über die willfährigen, nach Führung dürstenden jungen Menschen – der Weg vom Ich zum Wir als begeisterte Selbstentmündigung, als Steilflug des Individuums in den Himmel der Kameradschaft, als (durchaus erotisches) Verschmelzen des Einzelnen mit dem großen Ganzen.
R Alfred Weidenmann B Herbert Reinecker, Alfred Weidenmann K Klaus von Rautenfeld M Hans-Otto Borgmann A Wilhelm Vorweg, Rudolf Linnekogel S Walter Wischniewsky P Hans Schönmetzler D Willy Fritsch, Herbert Hübner, Dietmar Schönherr, Albert Florath, Aribert Wäscher | D | 107 min | 1:1,37 | sw | 24. Mai 1944