Mr. Freedom
»We fight for freedom, for one and for all! / It's you-and-me-dom, and ten foot tall!« Die Welt, postuliert der Boß von ›Freedom Inc.‹ (Donald Pleasence) ist in zwei Lager geteilt: Richtig und Falsch – dazwischen tummeln sich die Vielleichts und die Weißnichts. Mr. Freedom (John Abbey im rot-weiß-blauen Football-Dreß), der beste Mann der amerikanischen Bewußtseinsfirma, wird nach Europa entsandt, um das unentschlossene Volk der Franzosen auf die richtige Spur zu bringen. So muß der unbeirrbare Held der westlichen Welt (»Yeah! Freedom! Wow!«) nicht nur unter Aufbietung aller körperlichen und geistigen (?) Kräfte gegen eine weitverzweigte Anti-Freiheitsliga, die vom maoistischen Superschurken Red China Man (ein aufblasbarer Riesendrache) gesteuert wird, sowie gegen den neostalinistischen Muzhik Man (Philippe Noiret als eine Art rotes Bibendum) kämpfen, er hat auch ganz allgemeine Undankbarkeit für seinen titanischen Einsatz und – eine besonders bittere Enttäuschung! – den Verrat der ihm vermeintlich treu ergebener Mitstreiterin Marie-Madeleine (Delphine Seyrig) zu gewärtigen. Mit der popartig-überdrehten, knallbunt-comichaften Superhelden-Satire leistet William Klein (ein New Yorker in Paris) seinen ganz eigenen (formal sehr eigenwilligen) Beitrag zu den aufgeheizten (gesellschafts-)politischen Debatten der 1960er Jahre. »Freedom, freedom, and oh-can-you-see-dom! / We’ll always beat ’em with star-spangled freedom!«
R William Klein B William Klein K Pierre Lhomme M Serge Gainsbourg A William Klein Ko Janine Klein S Anne-Marie Cotret P Guy Belfond, Christian Thivat, Michel Zemer D John Abbey, Delphine Seyrig, Donald Pleasence, Serge Gainsbourg, Philippe Noiret, Sami Frey | F | 95 min | 1:1,66 | f | 12. August 1968
# 1180 | 3. Oktober 2019
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