22.11.40

The Letter (William Wyler, 1940)

Das Geheimnis von Malampur 

Eine tropische Vollmondnacht. Eine Kautschukplantage bei Singapur. Eine Schuß fällt. Dann ein zweiter Schuß. Ein Mann taumelt aus der Tür des Herrenhauses. Ihm folgt eine Frau. Sie drückt ein weiteres Mal ab. Und noch einmal. Und noch einmal. Und noch einmal… Hat die nach außen so kontrolliert wirkende Pflanzergattin (Bette Davis) den Mann tatsächlich getötet, weil er sie – wie sie vorgibt – vergewaltigen wollte? Zweifel an ihrer Aufrichtigkeit schleichen sich ein. Ein Brief von der Hand der Todesschützin taucht auf, dessen Einsatz als Beweismittel vor Gericht fatale Folgen für sie hätte... William Wyler entwickelt »The Letter« (nach einer Erzählung von Somerset Maugham) als vibrierend-exotischen Mix aus Noir-Melo und courtroom drama, als koloniales Sittenbild voller unterdrückter (und aufbrechender) Emotionen, als malerische Etüde über Recht und Gerechtigkeit. Neben Max Steiners chinesierenden Kompositionen, Tony Gaudios schwülen Bildern und der überragenden Hauptdarstellerin tragen vor allem Herbert Marshall (als gutgläubiger Ehemann), James Stephenson (als skeptischer Anwalt) sowie Gale Sondergaard (als maskenhafte Verkörperung des un­entrinnbaren Schicksals) zur suggestiven Kraft des Filmes bei. PS: »Strange that a man can live with a woman for ten years and not know the first thing about her.«

R William Wyler B Howard Koch V William Somerset Maugham K Tony Gaudio M Max Steiner A Carl Julius Weyl S George Amy, Warren Low P William Wyler D Bette Davis, Herbert Marshall, James Stephenson, Frieda Inescort, Gale Sondergaard | USA | 95 min | 1:1,37 | sw | 22. November 1940

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen