»CinemaScope«, so Regielegende Fritz Lang in Jean-Luc Godards Film-Film »Le mépris«, »ist nichts für menschliche Wesen, es ist nur gut für Schlangen und Begräbnisse.« Mit anderen Worten: Breitwand ist das perfekte Format für einen Edgar-Wallace-Reißer, durch den sich eine Schwarze Mamba schlängelt, deren Gift zahlreiche Herrschaften vom Leben zum Tode befördert. Ansonsten bieten die wohlkomponierten Bilder von Karl Löb viel Raum für Kinskis Wahnsinn, für Arents Possen, für Draches eckige Bewegungen, für Schürenbergs exaltierten Dünkel – vor allem aber für die prächtige Performance von Agnes Windeck, dieser liebenswürdigsten aller komischen Alten des bundesdeutschen Films, die wie keine andere ein nicht existentes Orchester zu dirigieren versteht. Alfred Vohrer inszeniert den Fall des geheimnisvoll hinter den Gittern einer Raubtierhandlung wirkenden erpresserischen Absahners fachmäßig mit der serientypischen grob-ironischen Munterkeit. PS: Der Butler ist nicht der Mörder (und somit auch nicht »Der Zinker«).
R Alfred Vohrer B Harald G. Petersson V Edgar Wallace K Karl Löb M Peter Thomas A Herbert Kirchhoff, Walter Kutz S Hermann Haller P Horst Wendlandt, Jacques Willemetz D Heinz Drache, Barbara Rütting, Günter Pfitzmann, Eddi Arent, Agnes Windeck | BRD & F | 89 min | 1:2,35 | sw | 26. April 1963
26.4.63
17.4.63
The Man from the Diners’ Club (Frank Tashlin, 1963)
Der Mann vom Diners Club
Heute leben, später zahlen – auch ein auf Kaution freigelassener Gangster (Telly Savalas) träumt den verlockenden Kreditkartentraum, um sich auf Pump nach Mexico abzusetzen, doch: »What idiot can approve a Diners’ Club card for ›Foots‹ Pulardos?« Es ist der neurasthenische Angestellte Ernest Klenk (Danny Kaye), dem das folgenschwere Versehen unterläuft, den Antrag des Banditen zu bewilligen. Mit boshaften Seitenblicken auf die absurden Begleiterscheinungen des modernen Lebens (Hochzeitsproben, Fitneßtraining, Datenverarbeitung), aber ohne allzu große kinematographische Verve schildert Frank Tashlin die zunehmend verzweifelten Bemühungen des zappeligen Ernest, seinen Fehler auszubügeln, bevor die Vorgesetzten Wind von der Sache bekommen – während der hartgesottene ›Foots‹ den Mann, der ihm nachsetzt (und mit dem er eine anatomische Besonderheit teilt), kaltmachen will, um so den eigenen Tod vorzutäuschen. Höhepunkte der mild-verwegenen Jagd: die schneesturmartige Entladung eines computergesteuerten Karteikartensystems (»It’s a gorgeous, complicated brain with delicate little nerve endings.«), die Hatz durch ein tortureskes Sportstudio (»Your Loss is Our Gain«), eine Soirée bei freidichtenden Beatniks (»This is the way the world ends, not with a bang but a weeding fork.«)
R Frank Tashlin B Bill Blatty (= William Peter Blatty), John Fenton Murray K Hal Mohr M Stu Phillips A Don Ament S William A. Lyon P Bill Bloom (= William Bloom) D Danny Kaye, Telly Savalas, Cara Williams, Martha Hyer, Everett Sloane | USA | 96 min | 1:1,85 | sw | 17. April 1963
# 1077 | 16. September 2017
Heute leben, später zahlen – auch ein auf Kaution freigelassener Gangster (Telly Savalas) träumt den verlockenden Kreditkartentraum, um sich auf Pump nach Mexico abzusetzen, doch: »What idiot can approve a Diners’ Club card for ›Foots‹ Pulardos?« Es ist der neurasthenische Angestellte Ernest Klenk (Danny Kaye), dem das folgenschwere Versehen unterläuft, den Antrag des Banditen zu bewilligen. Mit boshaften Seitenblicken auf die absurden Begleiterscheinungen des modernen Lebens (Hochzeitsproben, Fitneßtraining, Datenverarbeitung), aber ohne allzu große kinematographische Verve schildert Frank Tashlin die zunehmend verzweifelten Bemühungen des zappeligen Ernest, seinen Fehler auszubügeln, bevor die Vorgesetzten Wind von der Sache bekommen – während der hartgesottene ›Foots‹ den Mann, der ihm nachsetzt (und mit dem er eine anatomische Besonderheit teilt), kaltmachen will, um so den eigenen Tod vorzutäuschen. Höhepunkte der mild-verwegenen Jagd: die schneesturmartige Entladung eines computergesteuerten Karteikartensystems (»It’s a gorgeous, complicated brain with delicate little nerve endings.«), die Hatz durch ein tortureskes Sportstudio (»Your Loss is Our Gain«), eine Soirée bei freidichtenden Beatniks (»This is the way the world ends, not with a bang but a weeding fork.«)
R Frank Tashlin B Bill Blatty (= William Peter Blatty), John Fenton Murray K Hal Mohr M Stu Phillips A Don Ament S William A. Lyon P Bill Bloom (= William Bloom) D Danny Kaye, Telly Savalas, Cara Williams, Martha Hyer, Everett Sloane | USA | 96 min | 1:1,85 | sw | 17. April 1963
# 1077 | 16. September 2017
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