4.4.74

Der nackte Mann auf dem Sportplatz (Konrad Wolf, 1974)

Szenen aus dem Leben eines Bildhauers im real-existierenden Sozialismus: Kemmel (gleichermaßen weich und kantig: Kurt Böwe) lebt mit Frau und Sohn am Rand der großen Stadt Berlin und sucht (s)einen Weg als Künstler zwischen gesellschaftlicher Erwartung und persönlicher Perspektive. Regisseur Konrad Wolf und Autor Wolfgang Kohlhaase erzählen betont distanziert, bewußt elliptisch, zerlegen das Geschehen in präzise beobachtete Momentaufnahmen von melancholischer Emotionalität und/oder spröder Ironie. Der dokumentarische Gestus der Gestaltung (Kamera: Werner Bergmann) erweist sich dabei als überaus sorgfältiges filmische Arrangement, in der jede scheinbare Augenblicksinspiration, jede noch so beiläufig anmutende Situationsbeschreibung ihren exakt festgelegten Platz im großen Ganzen hat. PS: Die urste Besetzung gleicht einem Who’s Who des DDR-Schauspiels: Gerhard Bienert, Elsa Grube-Deister, Rolf Hoppe, Ursula Karrusseit, Marga Legal, Dieter Mann, Dieter Montag, Vera Oelschlegel, Günter Schubert, Jaecki Schwarz, Katharina Thalbach.

R Konrad Wolf B Wolfgang Kohlhaase, Konrad Wolf K Werner Bergmann M Karl-Ernst Sasse A Alfred Hirschmeier S Evelyn Carow P Herbert Ehler D Kurt Böwe, Ursula Karusseit, Martin Trettau, Else Grube-Deister, Marga Legal | DDR | 101 min | 1:1,66 | f | 4. April 1974

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