Spezialität des Autors Jean-Loup Dabadie sind muntere Stücke über Männer in den sogenannten besten Jahren, über ihre Befindlichkeiten, ihre Flausen, ihre Fehltritte. Während Claude Sautet (etwa in »Vincent, François, Paul et les autres«) Dabadies Lockerflockigkeiten zur Grundlage für choral-vielschichtige menschliche Dramödien macht, beschränkt sich Yves Robert auf die Schaustellung der kuriosen Possenspiele einer Pariser Viererbande: Simon, der hypochondrische Arzt, leidet unter dem emotionalen Terror seiner Übermutter; Bouly, der virile Allesstecher, bricht zusammen, als er von seiner Frau verlassen wird; Daniel ist schwul, was so elliptisch erzählt wird, das es zwischen den ständigen Kameradschaftsbezeugungen kaum auffällt; Étienne schließlich, der kultivierte Erzähler (Jean Rochefort), Öffentlichkeitsarbeiter im Ministerium für Irgendwas, glücklich verheirateter Vater zweier bezaubernder Töchter, verliebt sich unsterblich in eine rotgewandete Schöne, die verführerische Protagonistin einer nationalen Imagekampagne. Wo schon die Männer jenseits ihrer Triebe kaum Persönlichkeit entwickeln, reduziert »Un élephant ça trompe énormément« die Frau konsequent zum appetitlichen Plakatmotiv, zum verlockenden Sahnetöpfchen, an dem sich die lüsternen Kater der Schöpfung auch schon mal hübsch die Tatzen verbrennen.
R Yves Robert B Jean-Loup Dabadie, Yves Robert K René Mathelin M Vladimir Cosma A Jean-Pierre Kohut-Svelko S Gérard Pollicand P Alain Poiré, Yves Robert D Jean Rochefort, Danièle Delorme, Annie Girardot, Claude Brasseur, Victor Lanoux | F | 105 min | 1:1,66 | f | 22. September 1976
# 851 | 19. März 2014