Frankie und seine Spießgesellen
Danny Ocean (Frank Sinatra) versammelt eine Gruppe alter Kriegskameraden, ehemalige Angehörige der 82nd Airborne Division, die am Strand von Anzio und in den Ardennen gekämpft haben, um in den Casinos von Las Vegas auf Beutezug zu gehen: »Why waste those cute little tricks that the Army taught us just because it’s sort of peaceful now.« Die ironische Prämisse – soldatisch geschulte Profis nutzen ihre spezifischen Fähigkeiten, um ein großes Ding zu drehen – ähnelt auf verblüffende Weise jener der kurz zuvor entstandenen Diebeskomödie »The League of Gentlemen«; daß »Ocean’s 11« – trotz der vollständigen Anwesenheit des berühmt-berüchtigten Rat Packs (neben Sinatra: Dean Martin, Sammy Davis Jr., Peter Lawford, Joey Bishop sowie Shirley MacLaine in einem betrunkenen Kurzauftritt) – anders als sein britisches Pendant nur wenig Esprit entwickelt, ist in erster Linie der betulichen Inszenierung geschuldet. Eine sehr lange Stunde nimmt sich Lewis Milestone Zeit, um die Bande zu formieren, die Protagonisten vorzustellen, die verschiedenen Motivationen klarzulegen. Mit der eigentlichen Vorbereitung und Durchführung des Coups kommt der Film in der zweiten Hälfte zwar auf Touren, doch erst gegen Ende stellt sich die croonerhafte Lässigkeit ein, die wohl das ganze Gaunerstück durchwirken sollte.
R Lewis Milestone B Charles Lederer, Harry Brown K William H. Daniels M Nelson Riddle A Nicolai Remisoff S Philip W. Anderson P Lewis Milestone D Frank Sinatra, Dean Martin, Peter Lawford, Sammy Davis Jr., Angie Dickinson, Richard Conte, Akim Tamiroff | USA | 127 min | 1:2,35 | f | 10. August 1960
# 1061 | 18. Juli 2017
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