11.8.60

La maschera del demonio (Mario Bava, 1960)

Die Stunde, wenn Dracula kommt

Ein Horrormelodram über die Last der Vergangenheit und die Wiederkehr des Verdrängten: Moldawien, im frühen 17. Jahrhundert – vom eigenen Bruder als Hexe verurteilt, wird der jungen Prinzessin Asa (Barbara Steele) eine Dornenmaske aufs schöne Gesicht genagelt. Ein heftiger Regenguß löscht das Feuer des Scheiterhaufens, so daß die Satanstochter 200 Jahre später durch einen zufällig vergossenen Blutstropfen von den Toten erwachen kann, um ihren satanischen Geliebten zu wecken und Besitz vom Körper ihrer ebenbildlichen Nachfahrin Katia (Barbara Steele) zu nehmen. Ironischerweise ist es ein abgeklärter Wissenschaftler, der das Rad des übersinnlichen Grauens wieder in Schwung bringt (und selbst dem Bösen anheimfällt), während sein tapferer junger Assistent gegen die rachsüchtigen Dämonen um das bedrohte Leben der verehrten Fürstentochter kämpft … Ohne großen bühnenbildnerischen Aufwand, mit expressivem Chiaroscuro und grellen Effekten kreiert Regisseur (und Kameramann) Mario Bava in »La maschera del demonio« ein schauerromantisches Setting voller spillerigem Geäst und morbider Ruinen, durchzogen von winkligen Geheimgängen, unterkellert von finsteren Verliesen, bedrückt vom Fluch einer uralten Schuld, eine unheimliche Sphäre zwischen Verfall und Vernunft, eine heillose Welt doppelgängerischer Zerrissenheit, wo Furcht und Verlockung seltsame Schnittmengen bilden.

R Mario Bava B Ennio De Concini, Mario Serandrei V Nikolai Gogol K Mario Bava M Roberto Nicolosi A Giorgio Giovannini S Mario Serandrei P Massimo De Rita D Barbara Steele, John Richardson, Andrea Checchi, Ivo Garrani, Arturo Dominici | I | 87 min | 1:1,66 | sw | 11. August 1960

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen