Nacht und Nebel
»Premier regard sur le camp:
C’est une autre planète.« Kein Film über die nationalsozialistische Weltanschauung. Kein Film über Antisemitismus. Ein Film über die industrielle Vernichtung von Menschen. Ein Film über die Mechanik und das Mysterium des Bösen. Dabei kein abstrakter Film ohne historische Verortung. Dabei ein konkreter Film voller erschütternder Details. Keine Dokumentation. Literatur. Keine Reportage. Kunst. 1933. 1942. 1945. Belsen. Dachau. Auschwitz. Die Tat: historische Bilder des Geschehens, schwarz-weiß, Anschauungsmaterial aus einer ewigen Gegenwart, Wachtürme, Züge, Schergen, Todgeweihte, Zyklon B, Berge von Haaren, Köpfen, Leibern. Die Erinnerung an die Tat: Bilder des historischen Ortes, Farbe, langsame gleitende Fahrten entlang der unbegreiflichen Vergangenheit, das Gras zwischen den Schienen, elektrische Zäune ohne Strom, Kratzspuren im Beton, Betten aus Backstein, Latrinen, Öfen, Schornsteine. Und die schreckliche Gewißheit: Jede Straße kann in ein Konzentrationslager führen. Noch. Immer.
R Alain Resnais B Jean Cayrol K Ghislain Cloquet, Sacha Vierny M Hanns Eisler S Alain Resnais P Anatole Dauman, Samy Halfon, Philippe Lifchitz Spr Michel Bouquet | F | 32 min | 1:1,37 | sw & f | 8. Mai 1956
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