25.3.60

Man on a String (André de Toth, 1960)

Geheimakte M 

Ernest Borgnine als russischstämmiger Hollywood-Produzent Boris Mitrow, der mit den Sowjets anbandelt, um seinen alten Vater aus dem Arbeiterparadies zu befreien. Den hellwachen Jungs vom ›Central Bureau of Intelligence‹ (≈ CIA) bleibt dies (natürlich!) nicht verborgen, und ehe er sich’s versieht, ist Mitrow zum Doppelagenten geworden, der an zwei Strippen hängt … Produzent Louis de Rochemont, Nachrichten- und Wochenschauveteran (»The March of Time«) sowie Begründer des Semidocumentary-Genres (»The House on 92nd Street«), schickt den Protagonisten seines Cold-War-Thrillers auf eine gefahrvolle Reise von Los Angeles über New York ins geteilte (aber noch nicht vermauerte) Berlin – und weiter nach Moskau, mithin in die Höhle des kommunistischen Löwen. »Man on a String«, von André de Toth sachlich-solide inszeniert, veranschaulicht recht betulich das riskante Gewerbe von Spionage und Gegenspionage, fasziniert aber (bei aller propagandistisch gefärbten Darstellung der Ereignisse) durch die authentischen Impressionen der Handlungsorte: Berlin mit seinen trostlos-bedrohlichen Ruinenfeldern und modernistischen Neubauten, Moskau in der Hochstimmung der Sputnik-Jahre. Ein bemerkenswertes Zeitdokument (das selbstverständlich keinen Zweifel daran läßt, welche Seite den Wettbewerb der Systeme für sich entscheiden wird).

R André de Toth B John Kafka, Virginia Shaler K Charles Lawton Jr., Albert Benitz, Gayne Rescher, Pierre Poincarde M George Duning A Carl Anderson S Al Clark P Louis de Rochemont D Ernest Borgnine, Kerwin Mathews, Colleen Dewhurst, Alexander Scourby, Glenn Corbett | USA | 92 min | 1:1,85 | sw | 25. März 1960

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