Don Camillo und Peppone
»Rot und Schwarz« in einem italienischen Städtchen kurz nach dem Zweiten Weltkrieg: Während ganz in der Nähe gemächlich der Po vorbeizieht, ringen der großtuerische kommunistische Bürgermeister Peppone (mit Stalin-Schnauzer: Gino Cervi) und der streitbare katholische Priester Don Camillo (mit Pferdegesicht: Fernandel) wortreich (und schlagend) um die Seelen (und Körper) ihrer Schutzbefohlenen. Julien Duvivier malt das heroikomische, vor allem aber heimelig-provinzielle Sittenbild einer überschaubaren Welt, durch die zwar im Eifer des Gefechts schon mal Tische geworfen werden, in der aber letztlich der Geist der Versöhnung herrscht – wo der proletarische Romeo seine oberschichtige Julia kriegt, wo das uralte royalistische Lehrerfräulein (Sylvie) unter der Flagge des Königs von Bolschewisten zu Grabe getragen wird, wo sich der antagonistische Widerspruch zwischen der überirdischen Kraft des Glaubens und der Macht der revolutionären Weltanschauung auflöst in ein burleskes Katz- und Mausspiel zwischen Pfaffe und Parteisoldat, die als liebenswürdige Kontrahenten eines kleinen Welttheaters der Harmlosigkeit ihre possierlichen Auftritte absolvieren.
R Julien Duvivier B Julien Duvivier, René Barjavel V Giovannino Guareschi K Nicolas Hayer M Alessandro Cicognini A Virgilio Marchi S Maria Rosada P Giuseppe Amato D Fernandel, Gino Cervi, Vera Talchi, Franco Interlenghi, Sylvie | F & I | 107 min | 1:1,37 | sw | 5. März 1952
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