Der Krieg ist vorbei
Der Krieg ist vorbei. Der Krieg endet nie. Jedenfalls nicht für die Verlierer. Yves Montand spielt Diego alias Domingo alias Carlos, einen spanischen Kommunisten, der ein Vierteljahrhundert nach dem (offiziellen) Ende der Guerra civil immer noch, immer wieder, immer weiter kämpft – als sei ihm der Krieg zum simplen Lebensbedürfnis geworden, so wie essen, trinken, schlafen, Sex. Obwohl er Sinn und Chance der Untergrundaktionen, an denen er beteiligt ist, wiederholt skeptisch, ja pessimistisch hinterfragt (was seine Genossen gar nicht zu schätzen wissen), obwohl er Erfüllung in der Liebe (zu Marianne = Ingrid Thulin oder zu Nadine = Geneviève Bujold) finden könnte, setzt er sich weiterhin der Gefahr für Leib und Leben aus, bleibt er der revolutionären Sache treu. Alain Resnais inszeniert – nach einem Drehbuch von Jorge Semprún (der wußte, wovon er schreibt) – mit reservierter Anteilnahme die Geschichte eines stoischen Weitermachens, erforscht in transparenten Bildern (Kamera: Sacha Vierny) die Widersprüche und Zusammenhänge von Politik und Psychologie, Glauben und Gewohnheit, Zweifel und Disziplin. PS: »Nicht der Krieg ist revolutionär, der Friede ist revolutionär.« (Jean Jaurès) Aber auch: »Man kann den Krieg nur durch den Krieg abschaffen.« (Mao Dzedong)
R Alain Resnais B Jorge Semprún K Sacha Vierny M Giovanni Fusco A Jacques Saulnier S Eric Pluet P Anatole Dauman D Yves Montand, Ingrid Thulin, Geneviève Bujold, Jean Dasté, Michel Piccoli | F & I | 121 min | 1:1,66 | sw | 11. Mai 1966
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