Ach, diese Frauen
Ingmar Bergmans manieriert-bonbonbuntes Satyrspiel zum harten Schwarzweiß seiner »Kammerspiel-Trilogie«: Der Starkritiker (und Hobbykomponist) Cornelius will die Biographie des berühmten Cellisten Felix schreiben, dringt zum (unsichtbar bleibenden) Meister jedoch nicht vor – und verliert sich stattdessen in den Liebeshändeln und Ränkespielen des künstlerischen Hofstaates, der neben Impressario und Chauffeur einen siebenköpfigen Harem umfaßt. In ultrakünstlich-zuckerbäckerigen Kulissen (P. A. Lundgren) wird ein weitgehend blutleerer Retorten-Slapstick abgespult, eine ungalante Marivaudage, die als mokanter Racheakt an inkompetent-parasitären Kunstrichtern noch am ehesten nachzuvollziehen ist. Vor dem (meist starren) Auge von Sven Nykvists formal meisterlicher Kamera hampeln und chargieren die Akteure und Aktricen, daß die dünnen Wände wackeln. Für die provozierende Verweigerung von Ernst und Tiefgründigkeit gebührt Bergman (zumal nach einem so ernsten und tiefgründigen Werk wie »Tystnaden«) allerdings ein gewisser Respekt.
R Ingmar Bergman B Ingmar Bergman, Erland Josephson K Sven Nykvist M Erik Nordgren A P. A. Lundgren S Ulla Ryghe P Allan Ekelund D Jarl Kulle, Bibi Andersson, Harriet Andersson, Eva Dahlbeck, Gertrud Fridh | S | 80 min | 1:1,37 | f | 15. Juni 1964
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