26.4.63

Der Zinker (Alfred Vohrer, 1963)

»CinemaScope«, so Regielegende Fritz Lang in Jean-Luc Godards Film-Film »Le mépris«, »ist nichts für menschliche Wesen, es ist nur gut für Schlangen und Begräbnisse.« Mit anderen Worten: Breitwand ist das perfekte Format für einen Edgar-Wallace-Reißer, durch den sich eine Schwarze Mamba schlängelt, deren Gift zahlreiche Herrschaften vom Leben zum Tode befördert. Ansonsten bieten die wohlkomponierten Bilder von Karl Löb viel Raum für Kinskis Wahnsinn, für Arents Possen, für Draches eckige Bewegungen, für Schürenbergs exaltierten Dünkel – vor allem aber für die prächtige Performance von Agnes Windeck, dieser liebenswürdigsten aller komischen Alten des bundesdeutschen Films, die wie keine andere ein nicht existentes Orchester zu dirigieren versteht. Alfred Vohrer inszeniert den Fall des geheimnisvoll hinter den Gittern einer Raubtierhandlung wirkenden erpresserischen Absah­ners fachmäßig mit der serientypischen grob-ironischen Munterkeit. PS: Der Butler ist nicht der Mörder (und somit auch nicht »Der Zinker«).

R Alfred Vohrer B Harald G. Petersson V Edgar Wallace K Karl Löb M Peter Thomas A Herbert Kirchhoff, Walter Kutz S Hermann Haller P Horst Wendlandt, Jacques Willemetz D Heinz Drache, Barbara Rütting, Günter Pfitzmann, Eddi Arent, Agnes Windeck | BRDF | 89 min | 1:2,35 | sw | 26. April 1963

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