Schrei, wenn du kannst
Eine Art Gegenstück zu Claude Chabrols Erstling »Le beau Serge«: wieder Jean-Claude Brialy und Gérard Blain in den Hauptrollen zweier gegensätzlicher junger Männer, die diesmal allerdings nicht in der Provinz sondern in Paris aufeinandertreffen. Charles (Blain), Muttersöhnchen und Unschuld vom Lande, zieht zu seinem extravaganten Vetter Paul (Brialy), um, wie dieser, an der Sorbonne die Rechte zu studieren, versinkt jedoch bald schon im hektischen Vergnügungsbetrieb der hauptstädtischen jeunesse dorée. Auf feuchtfröhlichen Partys, bei nächtlichen Spritztouren, insbesondere aber im rivalisierenden Werben um die Gunst der flatterhaften Florence (Juliette Mayniel) treten die konträren Charaktere der Cousins deutlich zu Tage. Der neutrale Beobachter Chabrol und sein unbarmherziger Koautor Paul Gégauff lassen keinen Zweifel daran, wer das (Ratten-)Rennen macht, wenn ein oberflächlich-charmanter Zyniker (der schon mal einen dösenden jüdischen Freund mit geschnarrten deutschen Kommandorufen aus dem Schlaf reißt) und ein strebsam-naiver Idealist (der an die Offenheit des Herzens wie auch an den Nutzeffekt von Redlichkeit und Fleiß glaubt) miteinander im Wettbewerb stehen.
R Claude Chabrol B Claude Chabrol, Paul Gégauff K Henri Decaë M Paul Misraki A Jacques Saulnier, Bernard Evein S Jacques Gaillard P Claude Chabrol D Jean-Claude Brialy, Gérard Blain, Juliette Mayniel, Claude Cerval, Guy Decomble | F | 108 min | 1:1,37 | sw | 11. März 1959
# 999 | 9. Mai 2016
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