Tote schlafen fest
»Why did you have to go on?« – »Too many people told me to stop.« Humphrey Bogart als Privatdetektiv Philip Marlowe (»I collect blondes and bottles too.«), der von dem ebenso reichen wie maladen General Sternwood angeheuert wird, um in einem Fall von Erpressung zu ermitteln, und sich bald schon mit Ehebruch, Glücksspiel, Mord sowie den Fisimatenten der beiden schönen Töchter seines Auftraggebers konfrontiert sieht. Der Schauplatz Los Angeles erweist sich als labyrinthisches Treibhaus unguter Bande zwischen Upperclass und Unterwelt, die Nachforschungen ziehen immer weitere, immer dunklere Kreise, und fast scheint es so, als widerspiegele die verworrene Handlung mit schwarzer Boshaftigkeit die prinzipielle Unübersichtlichkeit des modernen Lebens. Wichtiger als die Entwicklung einer bis ins Detail nachvollziehbaren Story sind Regisseur Howard Hawks (wie wohl auch Raymond Chandler, dem Autor der Romanvorlage) jedoch ohnehin die Stimmigkeit der einzelnen Szenen, die lakonisch-bissigen Dialoge, die Beziehungen zwischen den Figuren, insbesondere zwischen dem eigensinnigen Marlowe und den taffen Frauen, auf die er trifft: Lauren Bacall und Martha Vickers als geheimnisvolle Sternwood-Schwestern, Dorothy Malone als gefällige Buchhändlerin, Sonia Darrin als naßforsche Ganovin. Ein straight inszeniertes Noir-Verwirrspiel mit nicht zu überhörenden Untertönen von Erotik und Ironie. »Your story didn’t sound quite right.« – »Oh, that's too bad. You got a better one?«
R Howard Hawks B William Faulkner, Leigh Brackett, Jules Furthman V Raymond Chandler K Sidney Hickox M Max Steiner A Carl Jules Weyl S Christian Nyby P Howard Hawks D Humphrey Bogart, Lauren Bacall, Martha Vickers, John Ridgely, Dorothy Malone, Elisha Cook Jr. | USA | 114 min | 1:1,37 | sw | 23. August 1946
# 986 | 1. März 2016
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