»Boy, what a little imagination can do!« Schnöde verlassen von seiner hübschen jungen Braut, schwört der nette College-Absolvent Herbert H. (= Herbert) Heebert (Jerry Lewis) sowohl seiner Heimatstadt Milltown, New Jersey (»a very nervous little community«), als auch der Damenwelt ab und geht nach Westen. In Hollywood, California, tritt der tief traumatisierte Mann eine Stelle als Mädchen für alles im boarding house der Ex-Operndiva Mrs. Wellenmellon an. Was Herbert Herbert zunächst nicht weiß: Die exklusiven Pension beherbergt ausschließlich hübsche junge Frauen … Auch in seinem Regie-Zweitling reiht Lewis eine (ziemlich) zusammenhanglose Folge von (mehr oder weniger) witzigen Szenen und körpersprachlichen Exzessen aneinander; und wie in »The Bellboy« steht eine überwältigende Architektur im Zentrum der Inszenierung: Ein mehrstöckiges Puppenhaus (mit Treppen und Galerien, mit Fahrstuhl und Dutzenden von plüschigen Salons), ein Märchenschloß der Kinophantasie (inklusive eines verbotenen Zimmers) übernimmt die eigentliche Hauptrolle, bietet Raum für schrullige Choreographien, gewährt hinreißende Ein-, Aus-, An- und Durchblicke (und verwandelt sich sogar in ein Live-Fernsehstudio). Lewis, an der Erkundung der Geschlechterordnung kaum interessiert (nicht einmal im Hinblick auf deren komödiantische Möglichkeiten), gesteht den Puppen seines Spiels bestenfalls karikatureske Persönlichkeit zu, wartet dafür mit einer gefühligen Schlußmoral auf: »Nice persons are needed everywhere.«
R Jerry Lewis B Jerry Lewis, Bill Richmond K W. Wallace Kelley M Walter Scharf A Hal Pereira, Ross Bellah S Stanley Johnson P Jerry Lewis D Jerry Lewis, Kathleen Freeman, Helen Traubel, Pat Stanley, George Raft | USA | 95 min | 1:1,85 | f | 28. Juni 1961
# 790 | 4. November 2013
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