18.5.75

French Connection II (John Frankenheimer, 1975)

French Connection II

Drogencop ›Popeye‹ Doyle gerät unter die Froschfresser. John Frankenheimers Fish-out-of water-Thriller liefert zum einen die souveräne Fortsetzung von William Friedkins brillanter Vorgabe (der gleiche reportagehafte Zugriff auf die Handlung, die gleiche physische Präsenz der Akteure, die gleiche vibrierende Sensibilität für den Ort des Geschehens – in diesem Fall das sommerlich-abweisende Marseille), andererseits läßt »French Connection II« noch mehr Raum für die Persönlichkeitsstudie des obsessiven Protagonisten. Die Action tritt in den Hintergrund zugunsten der wahnsinnigen one man show von Gene Hackman, die in einer rund halbstündigen Sequenz gipfelt, in der ›Popeye‹ – von den Dealern gekidnappt – mit Heroin vollgespritzt wird, um anschließend von seinem französischen Kollegen (kantig: Bernard Fresson) auf den kalten Entzug geschickt zu werden. Fernando Rey gibt einmal mehr den vornehm-unterkühlten Widersacher, die fast 90jährige Cathleen Nesbitt imponiert in einer anrühend-geisterhaften Nebenrolle (›The Old Lady‹ – mit zerstochenen Armen). Der lapidare Schluß des Films schafft ohne jeden emotionalen Überschwang endgültige Fakten. Un point c’est tout.

R John Frankenheimer B Alexander Jacobs, Robert Dillon, Laurie Dillon K Claude Renoir M Don Ellis A Jacques Saulnier S Tom Rolf P Robert L. Rosen D Gene Hackman, Fernando Rey, Bernard Fresson, Cathleen Nesbitt, Philippe Léotard | USA | 119 min | 1:1,85 | f | 18. Mai 1975

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