Die Zeit mit Monika
Freiheit ist ein großes Wort, das alle gern im Munde führen. Doch was heißt es, frei zu sein? Für Monika, ein 18jähriges Mädchen aus tristen Stockholmer Verhältnissen, heißt es: den stupiden Job zu schmeißen, sich einen Freund (Lars Ekborg) anzulachen, mit ihm durchzubrennen, den Sommer auf einem Boot in den Schären zu verbringen, nackt über Felsen zu springen, Essen zu klauen, ein Kind zu wollen und zu kriegen – und dann den Mann und das Kind zu verlassen, weil alles so trist und stupide ist. Freiheit heißt (in diesem Fall), im Augenblick zu leben, die Konsequenzen weder zu bedenken noch zu tragen, bei sich zu sein, egal ob es Glück oder Unglück für einen selbst oder andere bedeutet. Monika (vulgär-vital: Harriet Andersson) stößt ab und zieht an, macht sich unmöglich und bleibt verlockend dabei. Und wenn Ingmar Bergman sie, zu den Klängen einer Musicbox, eine unglaubliche halbe Minute lang durch das Objektiv der Kamera dem Publikum direkt in die Augen blicken läßt, mag wohl keiner mehr einen Stein nach ihr werfen.
R Ingmar Bergman B Ingmar Bergman, Per Anders Fogelström K Gunnar Fischer M Erik Nordgren A P. A. Lundgren S Tage Holmberg, Gösta Lewin P Allan Ekelund D Harriet Andersson, Lars Ekborg, Dagmar Ebbesen, Åke Fridell, Naemi Briese | S | 96 min | 1:1,37 | sw | 9. Februar 1953
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