Die Schwestern des Bösen
Eine Journalistin (Jeniffer Salt) meint einen Mord beobachtet zu haben und verdächtigt ein junges Model (Margot Kidder) bzw. deren siamesische Zwillingsschwester der Tat. Brian De Palmas erste Variation über Motive von Hitchcock imponiert durch den unbedingten Formwillen sowie die gelungene Verbindung von Reflexion und Überhöhung der Vorbilder mit hochemotionalen Spannungsmomenten – Kino als gut geölte Manipulationsmaschine, die gleichzeitig (durch parodistische Distanzierung) ihre Funktionsweisen ausstellt und kommentiert. Mit scheinbar simplen filmischen Mitteln dringt De Palma weit in die deformierte Psyche seiner Figuren vor. Insbesondere das Ende (das auch »Dr. Caligari« sowie Bergmans »Persona« benutzt und verarbeitet) – die Ereignisse in der Irrenanstalt, die Hypnose, die Freakshow, die »Operation« der Schwestern – hat eine nachhaltig verstörende Wirkung. Nicht zu vergessen: der Score von Bernard Herrmann, der eine überkandidelte (und dabei sehr effektive) Travestie seiner eigenen Meisterkompositionen beisteuert.
R Brian De Palma B Brian De Palma, Louisa Rose K Gregory Sandor M Bernard Herrmann A Gary Weist S Paul Hirsch P Edward R. Pressman D Margot Kidder, Jennifer Salt, Charles Durning, William Finley, Barnard Hughes | USA | 93 min | 1:1,85 | f | 27. März 1973
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