13.3.70

Les choses de la vie (Claude Sautet, 1970)

Die Dinge des Lebens

(Bemittelten) Menschen beim Leben (und Sterben) zugucken – so könnte man das ebenso banale wie aufregende filmische Programm von Claude Sautet zusammenfassen. »Les choses de la vie« (man beachte den herausfordernd gewöhnlichen Titel) erzählt – nach einem Szenario von Jean-Loup Dabadie – von Pierre (Michel Piccoli), einem Architekten, der seinem früheren Leben mit Catherine (Lea Massari) nachträumt, während er doch eigentlich ein neues mit Hélène (Romy Schneider) beginnen möchte. Ein Autounfall mit einem silbernen Alfa Romeo Giulietta Sprint (so viel Stil muß sein) läßt all seine irdischen Hoffnungen und Zweifel obsolet werden. Wenige Regisseure haben den kindischen Willen zur Größe und das erbärmliche Gefühl der Leere, aber auch den sympathischen Hang zur Schönheit und die elementare Lust am guten Leben, die der verdammten, trivial-erlesenen wohlstandsbürgerlichen Existenz innewohnen, so hin- und mitreißend, so teilnehmend (selbst-)kritisch ins Kino getragen wie eben Sautet. »Je regarde le soir tomber dans les miroirs. C'est la vie.«

R Claude Sautet B Jean-Loup Dabadie, Paul Guimard, Claude Sautet V Paul Guimard K Jean Boffety M Philippe Sarde A André Piltant S Jacqueline Thiédot P Jean Bolvary, Raymond Danon, Roland Girard D Michel Piccoli, Romy Scheider, Lea Massari, Jean Bouise, Bobby Lapointe | F & I & CH | 89 min | 1:1,66 | f | 13. März 1970

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