Zwei Mann, ein Schwein und die Nacht von Paris
»Dans chaque Français il y a un cochon qui sommeille … et dans chaque homme peut-être.« In einer Nacht während der deutschen Okkupation (Verdunklung!) schleppen zwei Männer – ein duckmäuserischer Schieber (Bourvil) und ein impulsiver Künstler (Jean Gabin) – ein schwarz geschlachtetes Schwein, verteilt auf vier Koffer, quer durch Paris. Während der eine mit dem Schleichhandel sein zweifelhaftes Auskommen findet, sucht der andere die Abwechslung, den Nervenkitzel, die Inspiration. Verfolgt von einer wachsenden Zahl herrenloser Köter, begegnen die beiden ungleichen, aber gleichermaßen abstoßend-sympathischen Transportarbeiter auf ihrem gefahrvollen Weg (vorbei an argwöhnischen Flics, uniformierten Patrouillen und betagten Nutten) einigen ehrwürdigen Vertretern der französischen Gesellschaft ihrer Zeit: Leisetretern und Pharisäern, Maulhelden und Nutznießern des Mangels – kurze Zusammentreffen, die grelle Schlaglichter in die Düsternis der Besetzungsmentalität werfen. Claude Autant-Lara inszeniert »La traversée de Paris« als schäbige Komödie voller unappetitlicher Momente (etwa wenn Bourvil Akkordeon spielen muß, um das Todesquieken der von Louis de Funès gepeinigten Sau zu übertönen), eine Komödie, die er nicht ohne Konsequenz in ein kümmerliches Drama umschlagen läßt, um zu guter (?) Letzt noch eine maliziöse Schlußpointe draufzusetzen. PS: »Die Pflastersteine auf der Straß’, / Die sollen jetzt sich spalten …«
R Claude Autant-Lara B Jean Aurenche, Pierre Bost V Marcel Aymé K Jacques Natteau M René Cloërec A Max Douy S Madeleine Gug P Henry Deutschmeister D Jean Gabin, Bourvil, Jeannette Batti, Louis de Funès, Robert Arnoux | F & I | 80 min | 1:1,37 | sw | 26. Oktober 1956
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