15.12.64

Hush … Hush, Sweet Charlotte (Robert Aldrich, 1964)

Wiegenlied für eine Leiche

»You weep because you had a dream last night …« Zwei Jahre nach »What Ever Happened to Baby Jane?« wollte Robert Aldrich die Band wieder zusammenbringen, um in puncto Grand-Guignol-Grusel noch einen draufzusetzen. Leider warf Joan Crawford kurz nach Drehbeginn das Handtuch. Praktisch jeder abgelegte Star weiblichen Geschlechts wurde angebettelt, ihre Rolle zu übernehmen – bis sich Olivia de Havilland erbarmte … Bette Davis diesmal als verdatterte (und sehr reiche) alte Jungfer, deren – kurz vor der Hochzeit (von wem?) ermordeter – Verlobter sich 40 Jahre später überraschend aus dem Reich der Toten meldet. Aldrich mixt aus Familienintrigen, Südstaaten-Dekadenz, abgehackten Händen und wandelnden Wasserleichen einen noch hämischeren Gothic-Punch in noch härterem Schwarzweiß (Kamera: Joseh Biroc). Neben dem Duo infernal Davis / de Havilland tragen weitere namhafte has beens – brüchig: Mary Astor; zerlumpt: Agnes Moorehead; verlebt: Joseph Cotten – das Ihre zum wohligen Entsetzen bei.

R Robert Aldrich B Lukas Heller, Henry Farrell K Joseph Biroc M Frank De Vol A William Glasgow S Michael Luciano P Robert Aldrich D Bette Davis, Olivia de Havilland, Joseph Cotten, Agnes Moorehead, Mary Astor | USA | 133 min | 1:1,66 | sw | 15. Dezember 1964

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