Das Leben imitiert die Kunst, die das Leben imitiert: Der Schauspieler Richard Sand (Hansjörg Felmy in zerzauster Mr.-Hyde-Maske) spielt auf der Bühne den historischen Jack the Ripper, dessen Verbrechen wiederum auf den Straßen Londons Nacht für Nacht kopiert werden; wegen des blutigen Nachahmungseffektes fordern Politiker die Absetzung des Horror-Stücks, während sich der Spielleiter über lebens-, besser gesagt: todesechte Werbung freut … Unter dem Bryan-Edgar-Wallace-Label schustern Regisseur Edwin Zbonek und Autor Robert A. Stemmle (neben seiner Filmarbeit auch Herausgeber des »Neuen Pitaval«) eine holprige Schlitzerposse zusammen: Die einigermaßen groteske Figur des regsamen Mörders in Schlapphut und Pelerinenkragen sorgt zwar für einen gewissen Unterhaltungswert, das eigentliche Thema des Films – die gegenseitigen Beeinflussungen von Realität und medialem Abbild, von Authentizität und Fiktion – verschwimmt jedoch flusig im dichten Bühnennebel.
R Edwin Zbonek B Robert A. Stemmle, Bryan Edgar Wallace K Siegfried Hold M Martin Böttcher A Hans-Jürgen Kiebach, Ernst Schomer S Walter Wischniewsky P Artur Brauner D Hansjörg Felmy, Marianne Koch, Dietmar Schönherr, Hans Nielsen, Fritz Tillmann | BRD | 89 min | 1:2,35 | sw | 2. Juli 1964
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