25.2.77

Człowiek z marmuru (Andrzej Wajda, 1977)

Der Mann aus Marmor

Auf der Suche nach den verlorenen Helden einer verlorenen Zeit: Die Filmstudentin Agnieszka (enga­giert-strapaziös: Krystyna Janda) recherchiert die Biographie des Bestarbeiters Birkut (der einst unglaubliche 30.000 Ziegelsteine in einer einzigen Schicht vermauerte), eines – erst hochgejubelten, dann umgestürzten und tief gefallenen – Polit-Idols der frühen Jahren des volksdemokratischen Polen. Sie sichtet alte (Propaganda-) Filme, befragt Weggefährten des sozialistischen Heros, steigt hinab in die stalinistischen Kellergewölbe der Geschichte ihres Landes, stolpert über Trümmer zerschlagener Lebensentwürfe und sieht der Wahrheit in ihr bald versoffenes, bald zynisches, bald schöngelogenes Antlitz. Andrzej Wajdas »Człowiek z marmuru«, der eben so gut »Citizen Birkut« heißen könnte, handelt von Glauben und Desillusionierung, von Pathos und Berechnung, analysiert die mediale Konstruktion von Legenden sowie den zielgerichteten Mißbrauch von Leidenschaft – und bleibt damit (bei ungeschönt-präziser Beschreibung eines konkreten historischen und ideologischen Umfelds) zeitlos aktuell.

R Andrzej Wajda B Aleksander Ścibor-Rylski K Edward Kłosiński M Andrzej Korzyński A Wojciech Majda, Allan Starski S Halina Prugar-Ketling P Barbara Pec-Ślesicka D Jerzy Radziwiłowicz, Krystyna Janda, Tadeusz Łomnicki, Jacek Łomnicki, Michał Tarkowski | PL | 165 min | 1:1,37 | f | 25. Februar 1977

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