Dressed to Kill
»I moaned with pleasure at his touch. Isn’t that what every man wants?« – »I don't know ... is it?« Eine Frau unter der Dusche und ein blutiger Messermord, der verhängnisvolle Schritt vom Wege und die abgründige Erotik der Blondinen, feinschmeckerische Brutalität und elegant inszenierte Schaulust ... Man könnte behaupten, daß Brian De Palma mit seinen Filmen vor der Tatsache kapituliert, daß seit Alfred Hitchcock jeder Thriller in dessen Schatten steht, man kann aber auch der Ansicht sein, daß De Palma seine Werke ganz bewußt in das Licht stellt, das Hitchcock angezündet hat. Schon mit dem wunderbar aufschlußreichen Titel »Dressed to Kill« wird klargelegt, daß es sich bei dem Werk – das von einer frustrierten Ehefrau (Angie Dickinson) und einem ambivalenten Seelenklempner (Michael Caine), von einem sonderlingshaftem Sohn und einer Nutte mit Herz erzählt – um eine hingebungsvoll-schmalose Be- und Verarbeitung von »Psycho« handelt – dessen pornographische, pathologische und voyeuristische Aspekte De Palma genüßlich ins Surreale steigert. Dadurch geht er allerdings der kontrollierten Kälte und Modellhaftigkeit seines Vorbildes verlustig – aber irgendwie muß sich ja auch ein genialischer Adept vom Vorturner unterscheiden ...
R Brian De Palma B Brian De Palma K Ralf Bode M Pino Donaggio A Gary Weist Ko Gary Jones, Ann Roth S Jerry Greenberg P George Litto D Michael Caine, Angie Dickinson, Nancy Allen, Keith Gordon, Dennis Franz | USA | 105 min | 1:2,35 | f | 25. Juli 1980