Saboteure
In Kalifornien geht eine Flugzeugfabrik in Flammen auf. Der Rüstungsarbeiter Barry Kane (Robert Cummings) wird (fälschlich) der Sabotage bezichtigt. Um seine Unschuld zu beweisen, geht der Tatverdächtige auf die Jagd nach dem wahren Schuldigen und den Drahtzieher(inne)n des Verbrechens, eine Jagd, die ihn – zunächst gezwungenermaßen, dann aus freien Stücken von einer blonden Plakatschönheit (Priscilla Lane) begleitet – von Küste zu Küste quer durch die Vereinigten Staaten bis nach New York auf die Fackel der Freiheitsstatue führt ... Alfred Hitchcocks Grundthema liefert (in der Tradition von »The 39 Steps«) den Anlaß eines einfallsreichen, dialogwitzigigen Flucht- und Verfolgungsthrillers voller bizarrer Situationen und schillernder Figuren: Kane gerät in eine behagliche Waldhütte und eine Geisterstadt im Mittelwesten, in einen Ballsaal, der zur Falle wird, und ein Kino, wo gleichzeitig auf der Leinwand und im Saal geschossen wird, unterwegs begegnet er einem sehenden Blinden und streitbarem Zirkusvolk, verschlagenen Geldsäcken und korrupten Ordnungshütern. Natürlich betreibt »Saboteur« als filmischer Kriegsbeitrag (höchst unterhaltsame) Propaganda – für Demokratie und Anteilnahme, gegen Totalitarismus und Machtgier –, doch indem Hitchcock allseits geschätzte (Groß-)Bürger als gewissenlose Strippenzieher der fünften Kolonne enttarnt, sät er bleibende Zweifel an der freiheitlichen Verfaßtheit der amerikanischen Gesellschaft.
R Alfred Hitchcock B Peter Viertel, Joan Harrison, Dorothy Parker K Joseph Valentine M Frank Skinner A Jack Otterson S Otto Ludwig P Frank Lloyd D Robert Cummings, Priscilla Lane, Otto Kruger, Norman Lloyd, Alma Kruger | USA | 108 min | 1:1,37 | sw | 22. April 1942
# 1042 | 9. Januar 2017
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