Der gestandene Trucker Hannes (Manfred Krug) nimmt einen jungen Anhalter als Beifahrer mit auf den Bock seines W50. Herb (Jaecki Schwarz) behauptet, die Schule nach der sechsten Klasse verlassen und seither von diversen Gelegenheitsarbeiten gelebt zu haben; schnell wird allerdings klar, daß es sich bei dem eloquenten Burschen um einen Studenten handelt, dem es an der Uni zu wirklichkeitsfern zuging. Unterwegs loten der Grünschnabel und sein »Chef« immer wieder (spielerisch aber nicht unernst) die Grenzen von Erfahrung und Neugier aus, diskutieren über eingefahrene Routen und neue Wege. Eine Frau gesellt sich zu ihnen: Johanna (Jutta Hoffmann), eine selbstbestimmte Agronomin, die sich kurz zuvor vom Vater ihrer kleinen Tochter getrennt hat. Zu dritt (genau genommen: zu viert) geht es nun weiter, das Herumschnuppern, das Austesten von Möglichkeiten, die Träumerei von einer kleinen Freiheit auf den Straßen der Republik ... Herrmann Zschoches leichthändige Regie und der lyrische Dokumentarismus des Kameramanns Roland Gräf (der schon Jürgen Böttchers (vor der Fertigstellung verbotenes) Berliner Zeitbild »Jahrgang 45« fotografierte) machen das impressionistische DDR-Roadmovie zu einem Musterfall von lässig-genauer Alltagsbeschreibung.
R Herrmann Zschoche B Ulrich Plenzdorf V Hans-Georg Lietz K Roland Gräf M Peter Rabenalt A Alfred Thomalla S Rita Hiller P Erich Kühne D Manfred Krug, Jaecki Schwarz, Jutta Hoffmann, Ulrike Plenzdorf | DDR | 76 min | 1:2,35 | sw | 4. Dezember 1969
# 1010 | 2. August 2016
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