»Man kann für eine Pfeife zu jung sein.« Ein spektakulärer Bilderraub am Boulevard Haussmann. Ein toter Museumswächter. Ein mysteriöser englischer Kunstsammler. Die Spur des gestohlenen Van-Gogh-Gemäldes führt Kommissar Maigret (Heinz Rühmann) nach Lausanne. Eine elegante Nachtbar. Eine verschworene italienische Sippschaft. Ein heroinsüchtiger Jazzmusiker. Eine rasante Animierdame. Zwei halbseidene Grünschnäbel. Und: der tote Engländer … Maigret beobachtet, hört zu, kombiniert stillschweigend, versteht fast telepathisch, überschreitet souverän seine Kompetenzen. Drehbuchautor Herbert Reinecker (ein großer Bewunderer Georges Simenons) hat mit Rühmann, diesem Archetypus des »kleinen Mannes«, wohl die Idealbesetzung für seine Maigret-Interpretion gefunden: Der schmale, wortkarge, ironisch-feinnervige Pariser Ermittler wirkt wie eine Vorschau auf den Münchner Kommissar Keller, den Erik Ode mit dem gleichen Kurzmantel, dem gleichen Hütchen und der gleichen allweisen, melancholisch gefärbten Menschenkenntnis spielen wird. Interessant auch, wie Reinecker einmal mehr sein großes Thema, die (unheilvolle) Versuchung der (desorientierten) Jugend, in einen (letztlich recht banalen) Kriminalfall verwebt.
R Alfred Weidenmann B Herbert Reinecker V Georges Simenon K Herbert Hölscher M Erwin Halletz A Hertha Hareiter S Gretl Girinec P Karl Spiehs D Heinz Rühmann, Françoise Prévost, Günther Stoll, Eddi Arent, Ulli Lommel | A & F & I | 88 min | 1:1,85 | f | 24. November 1966
# 818 | 23. Dezember 2013
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