Sirene in blond
Frank Tashlins Holzhammer-Satire auf den (nicht nur) amerikanischen Traum (= Wahn) vom Erfolg trumpft mit einer Vulgarität, die dieses Traumes würdig ist. Im Mittelpunkt des Geschehens steht der aufstiegsorientierte Werbetexter Rockwell P. Hunter (Tony Randall als average mad man), der seiner Agentur den Arsch rettet, indem er – unter Einsatz all seiner Qualitäten – Hollywoodlegende Rita Marlowe (Jayne Mansfield als Monroe-Persiflage mit »oh so kissable lips«) für eine Make-up-Kampagne rekrutiert. Durch die medienwirksame Verbindung zur Leinwand-Ikone erlangt Rockwell selbst Berühmtheit (als »Lover Boy«) und sieht sich plötzlich den Nachstellungen prominentengeiler Teenager ausgesetzt, die wie eine Horde Hirntoter über ihn herfallen; sein bedingungsloses Engagement wird belohnt – mit Beförderung zum ›vice president‹ und der Überreichung des Schlüssels zum legendären ›executive powder room‹ … In grellen CinemaScope-Tableaus (Kamera: Joseph McDonald) karikiert »Will Success Spoil Rock Hunter?« nicht nur genüßlich Phänomene wie Werbung, Starkult oder Fernsehen (»The great thing about television is that it lets you see events live as they happen, like old movies from thirty years ago.«), der Film entlarvt zuvörderst den Nimbus des Erfolges: als Äquivalent von Alkohol und Tranquilizern, als Droge, die den Teilnehmern des kapitalistischen Rattenrennens die permanente Entwürdigung verzuckert. (Und weil es eine Komödie (= ein Märchen) ist, werden die Ratten zu guter Letzt von ihrer Pein erlöst.) PS: »Success is the art of being happy.«
R Frank Tashlin B Frank Tashlin V George Axelrod K Joseph MacDonald M Cyril J. Mockridge, Leland Fuller, Lyle R. Wheeler S Hugh S. Fowler P Frank Tashlin D Tony Randall, Jayne Mansfield, Betsy Drake, Joan Blondell John Williams | USA | 93 min | 1:2,35 | f | 29. Juli 1957
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