On the other side of 68: der junge Spund (sexy: Udo Kier) gegen den alten Sack (klasse: Rolf Eden). Eddy Saller erzählt mit viel Gespür für Rhythmus und visuelle Reize eine weniger kohärente denn assoziativ-sprunghafte Gangster-Kolportage – in labyrinthischen Kelllerbars, gutbürgerlichen Villen und schmierigen Wohnwagen-Bordellen, auf übervollen Schrottplätzen, in neonglänzenden Straßen und bei einem veritablen Happening der Wiener Aktionisten (von und mit Otto Muehl). Im Zentrum der ruppigen Handlung steht Annabella (»so heiß wie ’ne leergeschossene MP«): von allen begehrt, von einem geliebt, arbeitet sie lieber auf eigene Rechnung – was ihr zum Verhängnis wird. Die Aufklärung des Mordes (in Form eines Femegerichts) hinterläßt einen Berg von Leichen. Wer übrigbleibt, wird nicht verraten. Ist auch gar nicht nötig. Am Ende gewinnt ja eh immer das Establishment.
R Eddy Saller B Theodor Ottawa, Karl Hans Koizar K Walter Partsch M Gerhard Heinz S Dagmar Koschu P Herbert Heidmann D Udo Kier, Rolf Eden, Thomas Astan, Marina Paal, Vladimir Medal | A & BRD & F | 74 min | 1:1,37 | sw | 3. Oktober 1968
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