28.8.65

Pierrot le fou (Jean-Luc Godard, 1965)

Elf Uhr nachts

Un film d’aventure. Un roman d’amour. Un saison en enfer. Jean-Luc Godard schickt sein irres Liebespaar Pierrot (»Je m’appelle Ferdinand!«) (= Jean-Paul Belmondo) und Marianne Renoir (= Anna Karina) auf eine lange, sommerliche Kino-Flucht vor und zu sich selbst. Sam Fuller weist ihnen (und dem Publikum) die Richtung: »Film is like a battleground: love, hate, action, violence, death. In one word: emotion.« Pierrot und Marianne verlassen die Stadt (die gute Gesellschaft, das dumme Geschwätz, die reichen Büffets), überfallen Tankstellen, erzählen Geschichten, lesen Comics, klauen, jagen, fischen. Während Rudimente von Handlung (irgend etwas mit Terrorismus, politischem Mord und Waffenschmuggel) wie Müll am Wegesrand liegenbleiben, geht die Reise immer weiter hinaus ins Freie – durch Realismus und Surrealismus, Zärtlichkeit und Grausamkeit, Schrecken und Komik – über Felder durch Wälder ans Meer. Die Tage vergehen. Die Liebe auch. Der Versuch der Freiheit endet – beau comme tout – mit einem Loch in der Schläfe und einem explodierenden blauen Kopf. Das Meer schweigt dazu und glitzert in der Sonne.

R Jean-Luc Godard B Jean-Luc Godard V Lionel White K Raoul Coutard M Antoine Duhamel S Françoise Collin P Georges de Beauregard D Jean-Paul Belmondo, Anna Karina, Graziella Galvani, Samuel Fuller, László Szabó | F & I | 110 min | 1:2,35 | f | 28. August 1965

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