Was?
Statt »Was?« könnte Roman Polanskis Erotikfarce auch »Wie jetzt?« heißen oder »Sydne Rome zeigt in Carlo Pontis Villa ihre Möpse«: Auf der Flucht vor drei Vergewaltigern gerät die junge und knackige Nancy in das topographisch und zwischenmenschlich verwinkelte Domizil eines sterbenskrank-endgeilen Kunstsammlers (Hugh Griffith), der mit einer illustren Rotte dekadenter Erbschleicher (unter ihnen Marcello Mastroianni als Ex-Zuhälter, Tigerfellträger und Uniformfetischist) seine letzten Tage verbringt. Die assoziativ-absurde Szenenfolge erscheint wie eine comichafte Jet-Set-Variation von »Alice in Wonderland« oder – mit all den Déjà-vus und Sado-Maso-Obsessionen – wie eine Hommage an Alain Robbe-Grillets kunstvollen Trivialroman »La maison de rendez-vous«. Polanskis Gesellschaftskritk geht nicht tiefer als die Poritze seiner Hauptdarstellerin, aber der Film macht den Eindruck, als hätten alle Beteiligten eine tolle Zeit auf dem Sommersitz des Produzenten verbracht.
R Roman Polanski B Gérard Brach, Roman Polanski K Giuseppe Ruzzolini, Marcello Gatti M Claudio Gizzi A Aurelio Crugnola S Alastaire McIntyre P Carlo Ponti D Marcello Mastroianni, Sydne Rome, Hugh Griffith, Guido Alberti, Gianfranco Piacentini | I & F & BRD | 114 min | 1:2,35 | f | 7. Dezember 1972
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