Dieses obskure Objekt der Begierde
Souveräner Schlußpunkt unter ein frappantes Lebenswerk. Anhand der einfachen Geschichte eines Mannes (bemitleidenswert: Fernando Rey), der zahlreiche ergebnislose Versuche unternimmt, sich in den Besitz des Körpers einer Frau (zwiespältig: Carole Bouquet und Angela Molina) zu bringen (während die Gesellschaft im Chaos des Terrors versinkt – doch das nur nebenbei), gibt Luis Buñuel ein treffendes Beispiel für die (Un-) Berechenbarkeit menschlichen Verhaltens: Bei aller Auf- und Abgeklärtheit zutiefst irrational handelnd, uns dieses Umstandes jederzeit bewußt und doch nicht in der Lange, etwas daran zu ändern, jagen wir den obskuren Objekten unserer Begierden nach, mit deren (in Wirklichkeit unmöglicher) Berührung wir hoffen, unser Glück zu erlangen. Ein lebenskluges Satyrspiel zur lächerlichen Tragödie der condition humaine.
R Luis Buñuel B Luis Buñuel, Jean-Claude Carrière V Pierre Louÿs K Edmond Richard A Pierre Gueffroy S Hélène Plemiannikov P Serge Silberman D Fernando Rey, Carole Bouquet, Ángela Molina, Julien Bertheau, André Weber | F & E | 102 min | 1:1,66 | f | 17. August 1977
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